Was ist die KIEFERGELENKSTHERAPIE?

Die Kiefergelenkstherapie ist eine spezialisierte Behandlungsmethode, die sich mit Funktionsstörungen des Kiefergelenks (Temporomandibulargelenk, kurz TMJ) und der umliegenden Muskulatur beschäftigt. Diese Beschwerden werden unter dem Begriff Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) zusammengefasst. Ziel der Therapie ist es, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und die Funktion des Kiefergelenks wiederherzustellen.

Ursachen von Kiefergelenksbeschwerden

Kiefergelenksprobleme können durch verschiedene Faktoren entstehen, wie zum Beispiel:

  • Zähneknirschen (Bruxismus)

  • Fehlstellungen der Zähne oder des Kiefers

  • Stressbedingte Muskelverspannungen

  • Trauma oder Verletzungen

  • Ungünstige Körperhaltung

  • Zahnärztliche Eingriffe oder schlecht sitzender Zahnersatz

Diese Ursachen führen oft zu Symptomen wie Schmerzen im Kiefer, Knacken beim Öffnen und Schließen des Mundes, Kopfschmerzen, Nackenverspannungen oder sogar Tinnitus.

Diagnoseverfahren

Die Diagnose einer CMD erfolgt in der Regel interdisziplinär. Sie beginnt mit einer ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung. Häufig kommen zusätzlich folgende Verfahren zum Einsatz:

  • Funktionsanalyse des Kiefers

  • Bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRT oder CT

  • Manuelle Untersuchung der Kiefer- und Nackenmuskulatur

  • Aufbissschienen zur diagnostischen Entlastung

Behandlungsansätze der Kiefergelenkstherapie

Die Kiefergelenkstherapie umfasst verschiedene Maßnahmen, die individuell auf den Patienten abgestimmt werden. Dazu gehören:

1. Manuelle Therapie und Physiotherapie

Gezielte Mobilisationen und Dehntechniken lösen muskuläre Verspannungen, verbessern die Kieferbeweglichkeit und lindern Schmerzen.

2. Osteopathie

Osteopathische Behandlungen können Blockaden im gesamten Körper auflösen und die ganzheitliche Balance wiederherstellen.

3. Stressreduktion und Entspannungstechniken

Da psychischer Stress eine große Rolle spielt, helfen Methoden wie Autogenes Training, Meditation oder Atemübungen, die Muskelspannung zu reduzieren.

4. Interdisziplinäre Zusammenarbeit

In vielen Fällen arbeiten Zahnärzte, Kieferorthopäden, Physiotherapeuten und Osteopathen eng zusammen, um eine ganzheitliche Therapie zu gewährleisten.

Ziele der Kiefergelenkstherapie

  • Schmerzlinderung im Kiefer-, Kopf- und Nackenbereich

  • Verbesserung der Kiefergelenkfunktion und -beweglichkeit

  • Vermeidung von Folgeproblemen wie Haltungsschäden oder chronischen Schmerzen

  • Wiederherstellung der Lebensqualität

Fazit

Die Kiefergelenkstherapie ist ein wichtiger Baustein in der Behandlung von CMD und verwandten Beschwerden. Durch eine gezielte, oft interdisziplinäre Herangehensweise lassen sich die Symptome effektiv behandeln und die Ursachen nachhaltig beheben.

Bild von graceie auf Pixabay

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